Eine ganz besondere Spende -die Organspende

Regensburg. Ja, nein, weiß nicht? Viele Menschen sind beim Thema Organspende unschlüssig. „Doch eine solche Spende ist eine zutiefst mitmenschliche Handlung", sagt Frank Zirngibl, Rettungsdienstleiter bei den Johannitern in Ostbayern. „Sie kann einem anderen Menschen das Leben retten oder dessen Lebensqualität entscheidend verbessern. Zum Beispiel, wenn eine Hornhautspende – die häufigste Gewebetransplantation – jemanden vor dem Erblinden bewahrt."

Aber nur rund 20 Prozent der Deutschen haben schriftlich, etwa in einem Organspende-Ausweis, festgelegt, dass sie nach ihrem Tod zur Spende bereit sind. Das zu tun ist wichtig, denn in Deutschland gilt nach wie vor die Entscheidungslösung. Eine Organ- oder Gewebeentnahme darf nur erfolgen, wenn

die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt hat oder

stellvertretend die nächsten Angehörigen des oder der Verstorbenen ihre Zustimmung erteilen.

„Wer sein Ja oder Nein zur Organspende schriftlich festhält, entlastet dadurch also im Ernstfall auch die eigenen Angehörigen", sagt Zirngibl.

2021 spendeten 933 Verstorbene in Deutschland Organe. Deren Empfängerinnen und Empfänger haben oft bange Wartezeiten bis zur Transplantation hinter sich: Ende 2021 wies die deutsche Warteliste 8730 benötigte Organe aus. Das ist etwas mehr als das Dreifache aller 2021 hierzulande nach dem Tod gespendeter Organe.

Sich in Ruhe informieren, hilft bei der Entscheidung

Jeweils am ersten Samstag im Juni findet seit 1938 in ganz Deutschland der Tag der Organspende statt. Er macht auf das Thema aufmerksam und erklärt, warum Organspenden so wichtig sind. Gedacht ist der Tag aber vor allem auch als Dank an alle bisherigen Organspenderinnen und -spender.

„Vermutlich sind viele Menschen grundsätzlich dazu bereit, anderen über ihr eigenes Leben hinaus zu helfen", sagt Zirngibl, der selbst einen Organspende-Ausweis hat. „Sie machen jedoch den entscheidenden Schritt nicht, dies auch schriftlich festzuhalten." Manche schreckt der Gedanke an den eigenen Tod. Andere fürchten, nicht genug über das Thema Hirntod und die Abläufe bei einer Organspende zu wissen. Oder sie glauben, längst zu alt dafür zu sein. Aber: nicht das Alter der Spenderin oder des Spenders zählt, sondern der jeweilige Zustand der Organe. „Es hilft, sich mal in aller Ruhe dazu zu informieren", sagt Frank Zirngibl. Informationen gibt es zum Beispiel hier:

Auf der Website „www.organspende-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Website bietet umfassende Informationen ebenso die Möglichkeit, den Organspendeausweis herunterzuladen. Dieser Ausweis dokumentiert offiziell und rechtlich gültig die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende. Er ermöglicht es auch, bestimmt Organe von der Spende auszuschließen. Wer seine Entscheidung ändern will, kann dies ebenfalls jederzeit im Organspendeausweis vermerken.

„Infotelefon Organspende" wird ebenfalls von der BZgA betrieben. Das Telefon-Team ist unter der Rufnummer 0800 9040400 Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr für persönliche Fragen erreichbar. Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind kostenfrei.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.:

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Mit mehr als 25.500 Beschäftigten, 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und mehr als 1,2 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten deutschen Hilfsorganisationen. Zu ihren Aufgaben zählen seit ihrer Gründung neben dem Rettungs- und Sanitätsdienst auch Bevölkerungsschutz und Erste-Hilfe-Ausbildung. Hinzu kommen soziale Dienste für Kinder und Jugendliche, dazu zählen auch unsere derzeit beinahe 490 Kindertagesstätten sowie die Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen. Die Johanniter engagieren sich ebenso in der humanitären Hilfe im Ausland.

Im Landesverband Bayern der Johanniter arbeiten mehr als 4.500 Beschäftigte, fast 8.200 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und mehr als 255.000 Fördermitglieder unterstützen die Organisation. In Bayern sind die Johanniter Träger von 137 Kindereinrichtungen mehr als 6.300 Plätzen. Weiterhin betreut die Hilfsorganisation über 55 Schulen mit pädagogischen Angeboten, 277 Aktive sind im Schulbegleitdienst und mehr als 1.000 Jugendliche engagieren als Schulsanitäter.


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