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Begeisterung bei der Steinberger Kulturnacht

Von Hans-Peter Weiß

Steinberg am See. Nach zweijähriger Pause wurde das Steinberger Kulturleben wieder belebt. Zur fünften Kulturnacht gab der Kabarettist Helmut A. Binser sein zweites Gastspiel in der Seegemeinde. In der neu sanierten Sporthalle strapazierte der „Bavarian Influencer" mit gewohnt bayerischem Dialekt die Lachmuskeln seiner Zuhörer.

Die meisten Besucher der 5. Steinberger Kulturnacht dürften mit dem Oberpfälzer Dialekt kein Problem gehabt haben, wenngleich auch viele auswärtige Gäste anwesend waren. Eigentlich war der Auftritt von Helmut A. Binser bereits im Oktober 2020 geplant. Wegen der Corona-Pandemie musste der Auftritt jedoch verschoben werden. Während dieser Zeit wurde die Sporthalle aufwendig saniert. „Es ist toll, dass das Haus wieder voll ist", sagte Bürgermeister Harald Bemmerl in einem Statement. Für die mit 270 Besuchern ausverkaufte Halle war es eine Premiere. Bemmerl dankte dem Organisationsteam mit Markus Gremel an der Spitze für die zeitaufwendigen Arbeiten im Vorfeld der Veranstaltung.

„… lass man rei", hieß es dann für Helmut A. Binser mit seinem neuen Bühnenprogramm „Bavarian Influencer". Zu seinem zweiten Besuch in „Stamberch" war er bereits vor sechs Stunden angereist, um alle Sehenswürdigkeiten anzuschauen. „Seit der Gründung von Steinberg bis 1880 war eigentlich nichts großartiges passiert, aber heute geb ich ein Konzert", meinte der Kabarettist ironisch in seiner Einleitung. Während der Corona-Zeit, die angeblich gar nicht so schlimm war, was Binser zumindest im Internet gelesen hat, hat sich vieles verändert. „Ich hob a Diät gmacht und hob me oana Schönheitsoperation unterzogn", so der waschechte Bayer. In seinem rund zweistündigem Auftritt erzählte er in bayerischem Dialekt vom Darknet und von „Krypto", vom Abriss seiner Schupfa und den Ausflug mit seinen Freunden nach Hamburg zum Modelleisenbahnmuseum. Auch der besinnliche Adventsabend und mit seinem Lied vom „grantig schaun" erntete das Original der bayerischen Kabarettszene kräftigen Beifall. Bevor er immer zur Gitarre oder der Harmonika griff gab es vorab einen Stimmungswitz.

Helmut Binser erklärte seiner Zuhörerschaft auch den"Bockerl-Dusch", was auf gut Deutsch „I mog di" bedeutet. Ergänzend charakterisierte er den typischen Oberpfälzer als einen Zeitgenossen, der ohne „wou" wie alkoholfreies Bier rüber kommt. Natürlich gab es auch eine Zugabe, wo Binser nochmal in Hochform auflief. Nachdem er sich einen Schluck aus einer „Kugel-Halbe" gönnte, zählte Binser im Ultra-Schnelldurchlauf alle Orte auf in denen er schon gastierte. Mit „Stamberch" setzte er den Schlusspunkt und bekundete nach langanhaltendem Beifall: „Ihr ward's a Wahnsinns-Publikum".

Organisationsleiter Markus Greimel verkündete nach der überaus gut angekommenen Veranstaltung, dass jeweils ein Euro des Eintritts der Schützengesellschaft „Auerhahn" zu Gute kommt. Die erste Luftpistolenmannschaft hatte erst vor kurzem den Aufstieg in die Bundesliga geschafft und muss damit künftig größere Fahrten zurücklegen. Zur 6. Steinberger Kulturnacht wird Otto Stefan mit seinem Programm „Gmahde Wiesn" bereits am 14. Oktober erwartet.

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